Spanische Tiere e.V.

Tierschutz mit Herz und Verstand

Regenbogenbrücke

Oisin

oisin

Ich bin immer noch hier

Freund, bitte trauere nicht um mich,
ich bin immer noch hier, auch wenn du mich nicht siehst.
Ich bin Tag und Nacht an deiner Seite,
und werde für immer in deinem Herzen bleiben.

Mein Körper ist vergangen, aber ich bin immer noch nah,
ich bin alles was du fühlst, siehst und hörst.
Meine Seele ist frei, aber ich werde dich nie verlassen,
solange du mich in deinem Herzen lebendig hältst.

Lieber kleiner Oisín,

 

dass Du nicht mehr bei uns bist, können wir immer noch kaum verstehen: es ging so schnell und Du warst erst vier Jahre alt. Wir vermissen dich alle sehr.

 

Du warst noch nicht ganz ein Jahr alt, als Du zu uns kamst, und Deine Reise zu uns war holprig – mit Zwischenfällen und Zwischenstationen. Wir haben auf Dich gewartet und umso größer war die Freude, als wir Dich endlich gesund und wohlbehalten in Empfang nehmen konnten. Damals war Dein Name noch Osiris – aber wir entschieden uns für Oisín (gespr. Uschin), keltisch für „kleines Reh“, denn das passte zu Deinem Aussehen und Wesen.

 

Du warst eine Herzkirsche, von Anfang an – ein wenig schüchtern, ein wenig zurückhaltend und immer ganz vorsichtig aber voller Neugierde hast Du Dein neues Zuhause erobert. Unsere Herzen hast Du im Sturm genommen, Deine anfangs spröde Gefährtin hast du bald um die Pfote gewickelt und Deine Angst vor unserem Merlin war nach wenigen Tagen der Neugierde unterlegen.

 

Ihr ward ein tolles Team: Du und Maeve, ein Herz und eine Seele – sie durfte Dich knechten und Dich bemuttern, Du warst ihr Spielgefährte und umsorgender Freund. Merlins Freundschaft hast Du gnädig geduldet und auf deine sanfte, anschmiegsame Art erwidert. Wenn wir von einem Spaziergang kommen läuft er noch immer wedelnd zu Deinem Lieblingsplatz um Dich zu suchen.

 

Wir hatten viel Freude an Dir, Deine Anhänglichkeit und Anschmiegsamkeit taten uns gut. Doch bereits in unserem ersten gemeinsamen Jahr mussten wir ein nicht ungefährliches Lungenleiden bei Dir feststellen – was haben wir geweint, weil wir schon dachten, dass Du es vielleicht nicht schaffen würdest. Doch Du hast gut auf die Medikamente reagiert und wir hatten wieder Hoffnung, dass Du damit noch uralt werden könntest. Jeden Tag hast Du eine Tablette bekommen, in Deinem Lieblingsfutter, das konnte Dir gar nie schnell genug gehen. Du bist auf deinem Katzentisch auf und ab marschiert und hast lauthals geplärrt, bis das Schälchen vor Dir stand. Und fressen konntest Du sowieso immer wie ein Scheunendrescher.

 

Wir nannten Dich liebevoll unseren Miezekater oder auch unseren Motzemiezer, denn Du konntest unsagbar jämmerlich plärren. In den irischen Sagen ist Oisín ein Barde und großer Held, aber beides warst Du nicht. Deine Stimme klang dünn und quäkend, was haben wir uns oft über Dein missgelauntes Krähen amüsiert. Sie passte irgendwie zu Deiner zarten Statur, denn ein mächtiger Tiger warst Du nicht, auch wenn es manchmal so schien, als würdest Du Dich selbst dafür halten, wenn Du den Kratzbaum bearbeitet hast (und wir haben es geliebt, wie Du Deinen langen, schlanken Schwanz dabei gekringelt hast).

 

Heldenhaft warst Du auch nicht – eher ein wenig schusselig trotz aller Vorsicht. Du hast es genossen, als wir Dir den Freigang anboten – unsere und Nachbars Verandas waren dein Lieblingsplätzchen gleich gefolgt vom Garten der Villa gegenüber, wo die Katzenkonferenzen stattfinden – aber Du warst ein Meister darin, Dich einsperren zu lassen: im Keller, in der Garage, in Nachbars Werkstatt und dem Innenhof eines Nachbars weiter die Straße runter. Wir haben Dich immer wieder aufgestöbert. Wir wussten ja: weit kann der kleine Mann nicht sein!

 

Du warst ein sozialer, freundlicher Kater, der mit allen Katzen der Gegend auskam. Nie hast Du Dich geprügelt, Du hast sogar noch einige Freundschaften geschlossen. In Deinem kleinen Revier warst Du ganz entspannt, ein gemütlicher Abenteurer, der das Leben genießt und jede staubige Stelle zum Räkeln nutzte. Die Mäuse im Garten haben sich auch nicht vor Dir fürchten müssen. Irgendwie haben sie Dich überfordert, das Jagen hast Du auf jeden Fall nicht auf die Reihe bekommen. Naja, nicht alles kann uns in die Wiege gelegt sein.

 

Nun, ganz plötzlich und unerwartet mussten wir Dich gehen lassen. Wir vermuten, dass Du etwas Giftiges aufgenommen hast. Was immer es war, Du hattest keine Chance und auch wir waren machtlos dagegen. Leb wohl, Kuschelmiezer, wir tragen Dich in unseren Herzen.

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